Grenzleben (UA)
Immersives Theater über Elfriede
Uraufführung am 20.08.2020
Regie: Annalena Maas
Dramaturgie: Mirka Borchardt
Ausstattung: Agnes Müller
Darsteller: Walter Schmuck
Als Achtjährige führte sie Flüchtlinge über die Grenze nach Frankreich. Sie erlebte die Evakuierungen Saarbrückens, den Bombenkrieg, Plünderungen und Essensmarken in der Nachkriegszeit. Schmuggelte Waren bei Einöd über die Grenze, als das Saarland noch eigenständig war. In ihrer kleinen Küche in Saarbrücken saß Elfriede Maas viele Jahre später bei schlechtem Kaffee und erzählte Geschichten aus ihrem Leben. Auf tiefstem Platt. Bildreich, warmherzig und gänzlich unpolitisch.
Elfriedes Wohnung ist noch unberührt. Hier, in einem Saarbrücker Wohngebiet nahe der deutsch-französischen Grenze, empfängt ein Nachlassverwalter das Publikum. Die Zuschauer*innen dürfen ihm bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Er zeigt ihnen, wonach gesucht werden muss, plaudert aus dem Nähkästchen – und stößt dabei auf die Zeugnisse eines langen Lebens voller wirtschaftlicher und soziopolitischer Umbrüche.
GRENZLEBEN ist potenziert immersives Theater: Die Schränke in der Wohnung sind noch vollvon Elfriedes Hab und Gut. Die Zuschauer*innen schauen durch das Küchenfenster auf Saarbrücken hinunter, so wie Elfriede es jahrzehntelang tagtäglich tat. Sie gehen durch ihre Räume, betrachten ihre Fotos und Erinnerungen und lassen sich von der Atmosphäre in ihre Lebensgeschichte hineinziehen.